Die Schatzkarte der Mathematik

Ein interaktiver Workshop, um die verborgenen Muster und Geheimnisse des Pascalschen Dreiecks zu entdecken.

Das Dreieck zum Leben erwecken

1. Die Zeilensummen: Potenzen von 2

Die erste und offensichtlichste Eigenschaft des Dreiecks ist die Summe seiner Zeilen. Betrachte die Summe der Zahlen in jeder Zeile (beginnend mit Zeile 0).

Welches Muster bilden die Summen der Zeilen (1, 2, 4, 8, 16, ...) und warum entsteht dieses Muster?

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Schau dir an, wie eine Zahl aus der Zeile darüber entsteht. Zu wie vielen Zahlen in der nächsten Zeile trägt jede einzelne Zahl bei?

2. Der Binomische Lehrsatz: (a+b)ⁿ

Das Pascalsche Dreieck ist der "Spickzettel" für das Ausmultiplizieren von Binomen wie (a+b)ⁿ.

Beispiel: (a+b)² = 1a² + 2ab + 1b². Die Koeffizienten 1, 2, 1 sind genau die 2. Zeile des Dreiecks.

Erkläre mit dem Dreieck, warum die Koeffizienten von (a+b)⁵ genau 1, 5, 10, 10, 5, 1 sein müssen. Wie entsteht diese Zeile aus der Zeile für (a+b)⁴?

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Schreibe (a+b)⁵ als (a+b) * (a+b)⁴. Die Koeffizienten für (a+b)⁴ sind 1, 4, 6, 4, 1. Multipliziere nun a * (...) und b * (...) und schau, wie die Terme zusammengefasst werden.

3. Kombinationen: "n über k"

Die vielleicht wichtigste Anwendung in der Kombinatorik: Der Eintrag in der n-ten Zeile an der k-ten Stelle (beide ab 0 gezählt) ist die Anzahl der Möglichkeiten, k Elemente aus einer Menge von n Elementen auszuwählen. Dies nennt man den Binomialkoeffizienten C(n, k) oder "n über k".

Warum gilt diese Regel? Erkläre anhand eines Beispiels, warum C(5, 3) = C(4, 2) + C(4, 3) sein muss, und wie dies die Additionsregel des Dreiecks widerspiegelt.

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Stell dir 5 Leute vor. Du willst ein Team von 3 Leuten bilden. Nimm eine Person heraus, z.B. Anna. Jetzt überlege: Wie viele Teams gibt es MIT Anna? Und wie viele Teams gibt es OHNE Anna?

4. Der Hockeyschläger & Figürliche Zahlen

Eine der elegantesten visuellen Regeln im Dreieck. Addiert man die Zahlen entlang einer Diagonalen (beginnend bei einer 1 am Rand), so ist die Summe genau die Zahl, die schräg unter dem Ende der Diagonale steht. Das Muster sieht aus wie ein Hockeyschläger.

Die Hockeyschläger-Regel

Warum funktioniert diese Regel immer? Zum Beispiel: 1+3+6 = 10. In der Sprache der Kombinationen: C(2,2)+C(3,2)+C(4,2) = C(5,3). Wie kann man das beweisen?

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Benutze die Additionsregel C(n,k) = C(n-1, k-1) + C(n-1, k). Beginne mit der ersten '1' des Schlägerstiels, die ja auch als C(k+1, k) geschrieben werden kann. Setze sie geschickt ein und beobachte, wie sich die Terme "auffressen".

Anwendung: Dreiecks- und Tetraederzahlen

Mit der Hockeyschläger-Regel können wir nun die Diagonalen selbst verstehen.

Welchen berühmten Zahlenfolgen entsprechen die Diagonalen C(n, 1) und C(n, 2)?

5. Die versteckte Fibonacci-Folge

Die berühmte Fibonacci-Folge, bei der jede Zahl die Summe der beiden vorhergehenden ist (1, 1, 2, 3, 5, 8, ...), versteckt sich ebenfalls im Dreieck.

Kannst du die Fibonacci-Zahlen finden? Man muss die Zahlen anders addieren als bisher.

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Versuche, Zahlen entlang von "flachen" Diagonalen zu addieren. Starte bei einer 1 am Rand und gehe einen Schritt nach unten und einen nach links.

6. Zufallswege & das Galtonbrett

Teil I: Der Zufallsweg (Random Walk)

Stell dir eine Figur vor, die auf einer Linie steht. Bei jedem Zeitschritt macht sie mit gleicher Wahrscheinlichkeit einen Schritt nach links oder einen Schritt nach rechts. Diesen Prozess nennt man einen 1D-Zufallsweg oder "Irrweg". Die folgende Animation zeigt einen solchen Weg über 50 Schritte. Die horizontale Achse ist die Zeit, die vertikale Achse ist die Position.

Teil II: Die Verbindung zum Zählen

Nachdem wir gesehen haben, wie ein einzelner Weg aussieht, stellt sich eine kombinatorische Frage: Wie viele verschiedene Wege gibt es, um nach einer bestimmten Anzahl von Schritten an einer bestimmten Position zu landen?

Wie viele verschiedene Wege gibt es, um nach n Schritten an Position p zu sein? Und wie hängt das mit der Anzahl der Wege zusammen, die zu den Positionen im Schritt n-1 geführt haben?

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Um in Schritt n an Position p zu gelangen, muss die Figur im Schritt n-1 entweder an Position p-1 (und einen Schritt nach rechts gemacht haben) oder an Position p+1 (und einen Schritt nach links gemacht haben) gewesen sein.

Teil III: Das Galtonbrett – Tausende Wege auf einmal

Das Galtonbrett ist eine geniale Maschine, die genau diesen Prozess für Tausende von "Wegen" (Kugeln) gleichzeitig simuliert. Jede Kugel führt ihren eigenen Zufallsweg durch das Nagelbrett aus.

Basierend auf der Erkenntnis aus Teil II, welche Verteilung erwartest du für die Kugeln in den Fächern, nachdem sehr viele Kugeln gefallen sind?

Galtonbrett-Simulation

Gesamt: 0 Kugeln